Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Naturheilverfahren überhaupt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil aller Medizinsysteme auf der ganzen Welt. Nach naturheilkundlichen Kriterien werden die einzelnen Pflanzenbestandteile nicht einfach nach medizinischen Diagnosen ausgewählt (Bauchweh = Kamillentee), sondern nach den qualitativen Eigenschaften einer Erkrankung. In der westlichen Naturheilkunde basiert diese Einteilung auf der Säftelehre, in der hitzige, trockene, feuchte und kalte Erkrankungen unterschieden werden.
So werden z. B. Pflanzen mit warmer Qualität bei Kälteerkrankungen eingesetzt (wärmender Fenchel bei Kälte-Bauchweh und umgekehrt (kühlende Kamille bei Hitze-Bauchweh). Die Pflanzen werden als Frischpflanzen, Tinktur, Extrakte, Pulver oder ätherische Öle eingesetzt, die auch zu Tees, Kapseln, Tropfen oder Salben verarbeitet werden.
Auch in der traditionellen chinesischen Medizin werden pflanzliche, mineralische und selten auch tierische Bestandteile entsprechend des Differenzierungsmusters gemäß der traditionellen chinesischen Diagnostik ausgewählt. Den Kräutern werden verschiedene Eigenschaften zugesprochen, die bestimmten Organen zugeordnet sind und die ein bestimmtes Temperatur-und Geschmacksverhalten zeigen. Meistens werden verschiedene Kräuter zu einer Mischung zusammengefügt, die sich sinnvoll ergänzen.
Die Kräutertherapie ist auch für Kinder eine ideale Behandlungsmöglichkeit. Die meisten Kinder lieben Tees. Weniger gut schmeckende Tees kann man durch gut schmeckende Kräuterzugaben geschmacklich verfeinern. Und wenn die Kinder Tees ablehnen gibt es auch wunderbare Möglichkeiten über verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der ätherischen Öle zu arbeiten.